Die ECCE beendet ihre Arbeit
Am 25. September fasste die Generalversammlung der European Co-operation in Anthroposophical Curative Education and Social Therapy (ECCE) den endgültigen Beschluss, die ECCE aufzulösen. Die Finanzberichte für die Jahre 2022 und 2023 wurden genehmigt, die Vorstandsmitglieder entlastet und der frühere Beschluss, den verbleibenden finanziellen Überschuss an den Council zu spenden, wurde ratifiziert. Damit wurde ein wichtiges Projekt für die Entwicklung unseres Arbeitsbereichs abgeschlossen.
ECCE war eine NGO, die 1992 von der Konferenz für Heilpädagogik und Sozialtherapie zusammen mit Vertretern der Elternorganisationen gegründet wurde. Ziel war es, Menschen mit Assistenzbedarf die von anthroposophischen Organisationen begleitet werden und ihren Familien eine stärkere Mitsprache bei den Entscheidungen über ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen und bei der Gestaltung der europäischen Politik zu geben.
In den ersten Jahren spielte die ECCE eine wichtige Rolle beim Aufbau regionaler Elternorganisationen in verschiedenen europäischen Ländern und bei der Förderung des Dialogs mit anthroposophischen Einrichtungen des Sozialwesens. Die jährlichen internationalen Mitgliedertreffen fanden jedes Jahr in einem anderen europäischen Land statt. Die Mitglieder schätzten diese ermutigenden Veranstaltungen, die von Solidarität, Inspiration und bereichernden Begegnungen geprägt waren. Die Mitgliederzahl wuchs und die ECCE wurde auf europäischer Ebene aktiv als Mitbegründerin des European Disability Forum (EDF), der wichtigsten Interessenvertretung für die Rechte von Menschen mit Assistenzbedarf im europäischen Politikprozess. In dieser Zusammenarbeit wurde die ECCE als einer der stärksten Partner, der Menschen mit komplexen Bedürfnissen und ihre Familien vertritt, sehr geschätzt. Die ECCE war auch Mitglied der EASPD und von Inclusion Europe und wurde zu einem angesehenen Partner in den Gesprächen mit der interfraktionellen Arbeitsgruppe für Menschen mit Behinderung, die sich für die Rechte von Menschen mit Behinderungen im Europäischen Parlament einsetzt.
Die ECCE war Mitbegründerin und aktive Teilnehmerin des Projekts ELIANT, der Europäischen Allianz der Initiativen für angewandte Anthroposophie. ELIANT setzt sich für Wahlfreiheit und kulturelle Vielfalt in der EU ein, im Auftrag der Dienstleister und Hersteller aus der angewandten Anthroposophie.
Von Anfang an hat die ECCE zur Entstehung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen beigetragen und ihre Ratifizierung in den europäischen Ländern unterstützt.
Durch ihre aktiven Mitglieder und ihren Vorstand wurde die ECCE auch zu einer der treibenden Kräfte hinter den inklusiven europäischen Kongressen „In der Begegnung leben“.
In den letzten zehn Jahren hat sich in der Zusammenarbeit zwischen Dienstleistungsanbietern und Menschen mit Behinderungen und ihren Angehörigen viel verändert, was mehr Teilhabe und Inklusion in der Lebens- und Arbeitswelt ermöglicht hat.
Gleichzeitig gingen die Mitgliederzahlen und damit auch die finanziellen Mittel der ECCE stark zurück, und es wurde immer schwieriger, Eltern für die Mitarbeit im Vorstand zu finden. Infolgedessen konnte die ECCE ihre aktive Rolle nicht mehr wahrnehmen.
Rückblickend können wir mit Stolz feststellen, dass die ECCE viel zu einem positiven Selbstverständnis und zur Ermutigung von Menschen mit Behinderungen beigetragen hat, sich kreativ und menschenwürdig in unsere Gesellschaft einzubringen. Diese Ideale leben in unserer Bewegung weiter und werden auch weiterhin im Rahmen des Councils gepflegt werden.