Ein Besuch bei der Camphill-Gemeinschaft Agualinda in Kolumbien

Vor etwa zehn Jahren gründete Lina Maria Reina Gartner zusammen mit Pablo Acevedo die Camphill-Gemeinschaft Agualinda in einem Vorort von Bogota. In der östlichen Bergkette der kolumbianischen Anden liegt der Ort Cota in der Provinz Cundinamarca, auf einer Höhe von 2,566 m (8,419 ft), mit einem ausgesprochen kühlen Hochlandklima. Agualinda besteht aus einer Hausgemeinschaft und das gegenwärtige Haus in Cota ist nicht ihr erstes. Nach drei verschiedenen gemieteten Grundstücken sucht die Gemeinschaft nun nach einem Stück Land, auf dem sich die nächsten Schritte entwickeln können: eine zweite, dann weitere Hausgemeinschaften, biologisch-dynamische Landwirtschaft, Werk- und Arbeitsstätten, die Bedarfe der Umgebung ansprechen (eine Idee ist ein Recycling-Zentrum), sowie einen Saal als Ort für das Sozial- und Kulturleben.

Agualinda ist assoziiertes Mitglied der Camphill Association of North America (die vielleicht das ‚North‘ irgendwann aus ihrem Namen streichen muss…). Neben zwei Initiativen in Argentinien, die noch mehr im Anfangsstadium stehen (Respirar Comunidad in Buenos Aires und Ambar Comunidad in Cordoba) ist Agualinda derzeit die einzige Camphill-Gemeinschaft in Lateinamerika. Ende November 2022 verbrachten Kerst de Jong (Camphill Copake und designierter Präsident der Camphill Association), Karen Murphy (Executive Director der Camphill Foundation) und Jan Göschel, Mitglied des Leitungsteams des Councils und der Camphill Movement Group eine Woche mit der Gemeinschaft. Im Zusammensein im Alltagsleben entstanden Begegnungen und Gespräche über die Zukunft der Gemeinschaft, auch mit Eltern und Familienmitgliedern, und Ideen, wie sich diese – auch mit Begleitung und Unterstützung durch die Camphill-Bewegung in Nordamerika – Schritt für Schritt umsetzten lassen können. Am wichtigsten aber war die Vertiefung der persönlichen Beziehungen und Freundschaften, die das gemeinsame Engagement erst möglich machen.