Bilaterales Vernetzungstreffen in Jekaterinburg „Eine Welt ohne Grenzen“, Pfingsten 2018

Dank der Unterstützung der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch (DRJA) konnte ich mit meiner Klasse im Herbst 2017 zum ersten Weltkongress für Menschen mit Behinderungen nach Jekaterinburg reisen. Für mich und meine Schüler der 12ten Klasse der Sonnenhellweg Schule ein unvergessliches Ereignis, an welchem wir nicht nur als „Konsumenten“ sondern auch als Workshop-Anbieter teilnahmen. Nach dem Kongress hatten wir noch einige Tage Zeit Land und Leute kennen zu lernen, besonders unsere Freunde in der Einrichtung „Blagoje Delo“ zu besuchen. Dank dieser Kontakte und durch die Initiative des DRJA reiste ich über die Pfingsttage 2018 erneut nach Jekaterinburg um dort mit 20 anderen deutschen Organisationen nach Kooperationsmöglichkeiten mit russischen Partnern aus dem Sozial- und Bildungsspektrum zu suchen. Mein besonderes Anliegen war es, für die Freiwilligendienste der Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners zu werben und Kontakte zu den anwesenden Beamten unterschiedlicher russischer Behörden zu knüpfen, um Möglichkeiten zur Erteilung von Jahresvisa auszuloten. Durch Susanne Stoll und Diana Grözinger von den „Freunden“ war ich bestens mit Infomaterial und Konzeptpapieren in russischer Sprache ausgerüstet, dafür nochmals großen Dank. Ein Ergebnis des Treffens war, dass eine grundsätzliche Bereitschaft von russischer Seite an der Erteilung der Jahresvisa für deutsche Freiwillige erkennbar wurde, besonders im Hinblick auf die internationale Expo-Ausstellung 2020 in Jekaterinburg und der Provinz Swerdlowsk und dem damit verbundenen öffentlichen Interesse an Internationalität. Da leider kein Vertreter aus der „Blagoje Delo“ Gemeinschaft an dem Treffen teilnehmen konnte, war es bisher nicht möglich von russischer Seite aus diese zarten Kontakte weiter zu vertiefen. Ein anderer, kleiner Erfolg war auch, dass es für mich die Gelegenheit gab mit vielen Studenten/innen der pädagogischen Fakultät des Urals ins Gespräch zu kommen und dort die Neugier an der Waldorfpädagogik und Heilpädagogik  wecken konnte. Bis zum heutigen Tag bin ich Dank engagierter Übersetzer in einem regelmäßigen Mail-Kontakt mit einigen Studenten/innen, sozusagen ein Fernkurs in anthroposophischer Heilpädagogik und russischer Erfahrungen in diesen Bereichen. Nun hoffe ich, bald Gelegenheit zu bekommen mich weiter vertiefend für eine Zusammenarbeit mit der „Blagoje Delo“ Einrichtung einsetzen zu können und vor allem deutschen Freiwilligen einen Zugang in diese wunderbare Gemeinschaft zu ermöglichen.

Thomas Freiwald, Juni 2018

Klassenbetreuer an der Sonnenhellweg Schule Bielefeld, freier Referent für anthroposophische Heilpädagogik, freier Referent bei den FSJ und Bufdi Seminaren der Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners.