Zusammenarbeit der Ausbildungsstätten in Osteuropa
Mitte September trafen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Ausbildungsstätten von Osteuropa in Eriwan (Armenien) zur gemeinsamen Arbeit. Diese Treffen haben schon eine Tradition und sind für alle Teilnehmenden sehr wichtig. Die Gruppe der Teilnehmenden nennt sich KRUG, das bedeutet Kreis, das Wort ist aber auch zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben von Kirgistan, Russland, Ukraine und Georgien. Es waren die Vertreterinnen von Ausbildungsstätten für Heilpädagogik und Sozialtherapie aus diesen vier Ländern, die die seit 2012 jährlich stattfindenden Treffen initiierten. Neben diesen vier Ländern sind auch Ausbildungsstätten oder Initiativen aus Moldawien, Bulgarien und Armenien vertreten.
Das erste Treffen fand 2012 in Kiew (Ukraine) statt, ein Jahr später dann in Tbilisi (Georgien), 2014 und 2015 in St. Petersburg (Russland), im Folgejahr in Chisinau (Moldawien) und 2017 in Lemberg in der Ukraine.
Verantwortet wird KRUG von drei Kolleginnen: Tamara Isaeva aus Moskau, Valeriya Medvedeva aus Charkov (Ukraine) und Marina Schostak aus Tbilisi, Tamara vertritt die Ausbildungsstätten im Ausbildungsrat der Konferenz.
Der Charakter der Treffen hat sich im Laufe der Zeit stark gewandelt. Die ersten Jahre wurden noch geprägt von externen Referierenden, heute arbeitet der Kreis autonom und alle Anwesenden bringen vorbereitete Beiträge zu Ausbildungsfragen. Das Themenspektrum ist gross, neben Grundlagenarbeit am Heilpädagogischen Kurs reichen diese von der Begleitung von Studierenden über methodisch-didaktische Fragen bis hin zur Ausbildung für Ausbildner. KRUG war auch initiativ und verantwortlich für die Herausgabe einer neuen russischen Übersetzung des Heilpädagogischen Kurses.
Der Unterzeichnende hatte das Glück, die Treffen von Krug persönlich begleiten zu dürfen und war und ist immer wieder beindruckt von der Qualität der Arbeit und dem Engagement aller Beteiligten. Es ist – trotz der politischen Spannungen zwischen den an KRUG beteiligten Ländern – ein echtes Miteinander entstanden, im Focus immer die gemeinsame Aufgabe, die Ausbildung im Bereich Heilpädagogik und Sozialtherapie.
Neben der gemeinsamen Erkenntnisarbeit und künstlerischen Einheiten, findet bei jedem Treffen auch ein Ausflug statt, um die Umgebung kennen zu lernen. In Armenien besuchten wir das Kloster Geghard und die Tempelanlage von Garni, zwei ausserordentlich beeindruckende Zeugen der Vergangenheit. Die Treffen sollen fortgeführt werden, noch unsicher ist die Finanzierung und es wäre zu wünschen, dass sich eine Stiftung findet, die diesen für die anthroposophische Heilpädagogik und Sozialtherapie in Osteuropa wichtigen Impuls unterstützt.
Andreas Fischer, September 2018