Die Initiative „Sofera“ aus Bulgarien
Der Samen der Initiative für Heilpädagogik und Sozialtherapie wurden mit dem Beginn einer dreijährigen Ausbildung in anthroposophischer Heilpädagogik im Jahr 2006 gelegt. Mehr als 40 interessierte Menschen haben teilgenommen. Dafür wurde der Verein Opora gegründet, welcher für den Zusammenhalt notwendig war. Er ist auch heute noch mit einem Verlag für anthroposophische Bücher tätig, besonders bei Übersetzungen aus dem Karl König Archiv.
In den letzten Jahren haben sich weitere neue Initiativen herauskristallisiert, die im Bereich der Sozialtherapie und der praktischen Anthroposophie ihre Wurzel haben. Dazu gehört unsere Kunsttherapie-Gruppe, eine Eurythmie-Gruppe und eine Gesangsgruppe.
Wir aus Sofera haben Februar 2020 einen Runden Tisch einberufen und unsere junge Initiative vorgestellt. Hier wurde Interesse zur Zusammenarbeit aller Beteiligten deutlich.
- Sofera ist ein soziales Landwirtschaftsprojekt mit einem inklusiven Bauernhof, das Solidarische Landwirtschaft mit der Gemeinschaft betreibt. Ebenso finden hier therapeutisch-pädagogische Treffen für Familien mit Kindern und Jugendlichen mit Assistenzbedarf statt. Dahinter steht der Wunsch, dass sich diese bewusst für einen gemeinsamen Weg des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit in einer inklusiven Gemeinschaft entscheiden.
- Sofera dient auch als Praktikumsstelle für Schulgruppen aus alternativen Schulen, besonders aus der Waldorfschule in Sofia, die Interesse an der Handlungspädagogik und der biodynamischen Landwirtschaft haben.
- Sofera ist aber auch ein Workshop Experiment, wo sich Student:innen treffen und spirituelle sowie gemeinschaftliche Impulse mit Gartenarbeit und Kunst verbinden.
- Sofera ist der Ort für die regelmäßigen Treffen zur Herstellung der biodynamischen Präparate mit der Arbeitsgruppe ‚Biodynamik‘ in Bulgarien.
Unser Sitz ist in einer wunderschönen besonderen Region in Süd-Bulgarien: im Tal des Struma Flusses am Fuße des Pirin Gebirges mit seinen fast 3000m hohen Gipfeln, wo heiße Mineralwasserquellen und Bergflüsse die Landschaft prägen. In der Nähe befindet sich ein
Marmor-Steinbruch. Das Dorf hat sich seit den 90er Jahren zu einem Zentrum mit verschiedenen Künstler:innen und Bildhauer:innen entwickelt, mit denen wir eine kreative Zusammenarbeit pflegen.
Was wir in den vergangen vier Jahren geschafft haben:
- 35 Familien haben an unseren therapeutisch-pädagogischen Treffen teilgenommen.
- Wir haben Studenten bei diversen landwirtschaftlichen und sozialen Projekten über mehrere Wochen unterstützt.
- Wir haben fünf Gruppen von Freiwilligen empfangen.
- Wir haben 25 Hektar mit Obstbäumen bepflanzt.
- Wir haben 20 Familien an der Solidarischen Landwirtschaft beteiligt.
- Wir halten unterschiedliche Kleintiere als therapeutische Helfer.
- Wir waren in diesem Jahr Gastgeber für ein viertägiges Eurythmie-Seminar in unserem neu eröffneten Saal.
- Wir haben das alles ohne jegliche staatliche Finanzierung zustande gebracht und somit unsere Unabhängigkeit bewahrt.
Bei der kommenden Herbsttagung 2022 in Dornach werden wir eine Arbeitsgruppe anbieten. Hier werden wir auf eine poetische und sinnesorientierte Art durch die Beobachtung von Pflanzen unsere therapeutische Haltung entdecken und üben: Heilende Gärten zur Unterstützung von Menschen mit Assistenzbedarf.
Von Irina Paparo, Juni 2022
Kontakt: info@sofera.org
Kontaktperson des Councils: Sonja Zausch (s.zausch@inclusivesocial.org)