Ein neues Selbstverständnis …

Ein neues Selbstverständnis …

Zum 50. Jubiläum der Karl Schubert Gemeinschaft hatte Pascal Franz eine wunderbare Idee. Alle interessierten Werkstattbeschäftigten – Mitarbeitende und Angehörige – werden zu einem Ausflug ans Goetheanum in Dornach/Schweiz eingeladen. Es hat geklappt! Die Geschäftsführung hat zugestimmt und gemeinsam wurde geplant.

Pascal Franz ist erfahrener Werkstattrat der Karl Schubert Werkstätten, Sprecher der Selbstvertreter der LAG Baden-Württemberg, Sprecher für den «Anthropoi Werkstattrat und Frauenbeauftragte» und aktiver Mitwirker bei Anthropoi Bundesverband, und war selbst schon mit dem Fachbereich Arbeitsleben bei Anthropoi Bundesverband am Goetheanum.

Das Goetheanum ist der Ort, wo die internationale anthroposophische Bewegung mit der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft zu Hause ist.
Dieses Gebäude hat Rudolf Steiner vor 100 Jahren geplant. 1928 war es fertiggestellt.

Ungefähr 140 Menschen haben sich zu dieser Tages-Reise angemeldet.
Drei Mal Anfang Juli ging es früh morgens in Filderstadt bei Stuttgart mit einem großen Reisebus los.

Sonja Zausch hat die Gruppe empfangen. Sie gehört zum Leitungsteam der internationalen Arbeit der Heilpädagogik und Sozialtherapie: dem «Anthroposophic Council for Inclusive Social Development» und arbeitet auch bei Anthropoi Bundesverband.

Um 12.15 Uhr gab es in Dornach im Speisehaus das Mittagessen.
Gestärkt mit einem leckeren 3-Gänge-Menü wurde der Hügel erklommen.
Dabei wurde der Goetheanum-Gartenpark mit seinen Tieren, Bäumen, Blumen, Gemüsesorten und Kräutern und den besonderen Häusern betrachtet.
Manche erinnern an Schlumpf- oder Hobbit-Häuser. Und wer wohnt darin? Teilweise Mitarbeitende des Goetheanum, teilweise sind es Büros der Sektionen oder befreundeter Organisationen.
«Wohnt der Papst da drinnen?» – Das Goetheanum ist ein so großes und mächtiges Gebäude, dass man auch an den Petersdom in Rom denken kann.

Im Goetheanum angekommen gab es eine Führung im Haus.
Große farbige Flure, die «Bel Etage», das Beton-Treppenhaus, die Informationen mit Fotos über die Sektionen, das Modell des 1. Goetheanum und der unglaublich riesige Saal mit seinen bunten Fenstern wurden ausgiebig bestaunt.

Nach einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen erzählte Sonja noch über die weltweiten Organisationen und Gemeinschaften.
Es gibt in 50 Ländern anthroposophische Heilpädagogik und Sozialtherapie. Sonja und ihre beiden Kollegen Jan aus Amerika und Bart aus Belgien reisen dort hin.
«Wo schläfst du, wenn du in den Ländern bist?», «Mit welcher Sprache unterhaltet ihr euch?», «Welche Themen interessieren die Menschen in anderen Ländern?» – das waren Fragen! Einige Antworten dazu kann man im Artikel in Punkt und Kreis, Johanni 2023, Seite 11 nachlesen.

Wir freuen uns sehr, dass das Interesse an der Anthroposophie und an Rudolf Steiner von Menschen mit Assistenzbedarf immer mehr steigt! Wenn wir darüber in einen gemeinsamen Austausch kommen, wird unsere weltweite Gemeinschaft gestärkt in die kommenden 100 Jahre gehen können.

Vom 02.–06.10.2024 findet am Goetheanum die Jubiläumstagung zu 100 Jahren anthroposophische Heilpädagogik und Sozialtherapie zusammen mit der Gründung der 12. «Sektion für Heilpädagogik und inklusive soziale Entwicklung» statt.
Alle Menschen sind herzlich eingeladen.

Und wenn sich jemand inspiriert fühlt, auch einen Ausflug mit einer Gruppe ans Goetheanum zu machen, dann unterstützen wir bei der Planung gerne.
Kontakt: s.zausch@inclusivesocial.org

Text: Sonja Zausch
Fotos: Privat