Tagung der Sozialtherapeutischen Arbeitsgruppe in Österreich vom 03. bis 06. April 2019

Tagung der Sozialtherapeutischen Arbeitsgruppe in Österreich vom 03. bis 06. April 2019

Teilgenommen haben an diesem besonderen Ort im ländlichen Österreich, genauer im Mühlviertel am Loidholdhof, zehn delegierte RepräsentantInnen der Sozialtherapie aus Schweden, England, Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die KollegInnen aus Holland und Italien waren diesmal leider verhindert.

Der Loidholdhof versteht sich als eine lernende Gemeinschaft im ländlichen Raum. Die zentrale Dynamik entsteht aus der Kernaufgabe: einem Demeter-Landwirtschaftsbetrieb. Um ihn herum bilden sich mögliche Arbeitsfelder und Bildungsräume. Sie werden in einem Pendelschlag des ‚Genius Loci’ und mit den sich am Ort verbindenden Menschen, inklusiv und gemeinschaftlich, gestaltet.

Von diesem Ausgangspunkt ausgehend, entsteht der ernsthafte Anspruch, sich in eine Verantwortung zu begeben, die den Ort und das Individuum zum Blühen bringen kann – teilweise im wahrsten Sinne des Wortes.

Fragen, die darum kreisen, waren bei der Tagung daher unter anderem folgende:

  • Wie kann der individuelle Handlungsimpuls geweckt werden und seinen stimmigen Platz bekommen?
  • Wie gestaltet sich Teilhaben und Teilgeben?
  • Wie gelingt es an anderen Orten?
  • Wie gewinnen wir Mut und Zuversicht zu ungewöhnlichen inklusiven Konzepten?

Das gemeinsame Tagen um solche Themen kann als Fortbildung für die Teilnehmenden empfunden werden, zugleich aber auch als ein Dialog mit dem Geist der Anthroposophie zu allen gesellschaftlichen Prozessen, die uns -zumindest in Mitteleuropa- gerade bewegen, denken wir nur kurz an „Fridays for Future“.

Daher bemüht sich die Arbeitsgruppe, aus diesen aktuellen Themenbögen wieder ein Thesenpapier zu entwickeln, das „Thesen zur Bildung in der Sozialtherapie“ zusammenfasst. Im Jahr 2018 gab es bereits aus dieser Arbeitsgruppe die „Thesen zur anthroposophischen Sozialtherapie“.

Ein weiteres Thema, das es in Zukunft noch zu betrachten gilt, ist die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der Resilienz für anthroposophische Einrichtungen. Was kann das für jeden Ort bedeuten, wie können die sogenannten Resilienzfaktoren erkannt werden, nachdem sie definiert wurden, oder wie könnten sie entwickelt werden, wenn sie von Nöten sind?

Im Oktober 2019 wird sich dieses Organ des Councils in Dornach im Anschluss an die Herbsttagung treffen. Beinhalten wird dieses Treffen das Thema „Medien und Digitalisierung im sozialtherapeutischen Umfeld“ – ein weiteres Thema, das zum zeitgenössischen Dialog einlädt.